Sonntag, 27. Februar 2011

Hauptstadt – Taj Mahal – James Bond – Hauptstadt


Da sich zum 30. Mal ein Jahrestag näherte, entschloss sich mein verehrter Freund Daniel, dem exotisch spirituellen Indien einen Besuch abzustatten. Samstag früh um acht betrat er zum ersten Mal das Land. Nachdem ins erste Haus am Platze eingecheckt wurde, wurde die Stadt unsicher gemacht. Einen Besuch in der Rodeo Bar ( siehe Bericht „Schlafsack, Passport, Kevin „) konnte ich ihm natürlich nicht vorenthalten.
Nachdem sich die beiden Cowboys gestärkt hatten, wurden die ersten touristischen  Attraktionen der Stadt unter die Lumpe genommen. Geschafft von all der harten Arbeit suchten wir etwas Ruhe im Hotel, wo wir leider feststellen mussten, dass sich dort jemand entschieden hatte, den heiligen Bund der Ehe einzugehen. Unglücklicherweise direkt unter unserem Balkon. Hinduistische Hochzeiten sind neben der farbenfrohen Festlichkeit unteranderem auch für den hohen Lärmpegel bekannt. Die Kapelle gab ihr bestes...

Am nächsten Tag sollte dann die Nerven der beiden Touristenbrüder auf das härteste strapaziert werden. Geplant war eine Stadtrundfahrt mit den 21 interessantesten Orten, welche auf dieser Route liegen. Der Fahrplan des Veranstalters( alle wichtigen Punkte sind hier zu finden: http://www.hohodelhi.com/Tour_Map.html ) sieht vor, dass man genau 45 min Zeit hat, um sich die jeweiligen Orte betrachten kann, bevor der nächste Bus einen dann wieder aufnimmt. Eine tolle Idee, nur leider bestimmt auch hier die indische Pünktlichkeit den Rhythmus der Busse. Nach der ersten Station der Tour, dem Roten Fort, gab es eine kleine Wartezeit von knapp einer Stunde, ehe es weiter ging. Nächster Punkt war die Verbrennungsstätte Mahatma Gandhis. Und im Anschluss gab es eine drei stündige Busfahrt durch Delhi, da sich der Himmel öffnete und in kürzester Zeit Straßen, Fußwege und Monumente unter Wasser standen. Die Sightseeing Tour wurde als bis auf Weiteres verschoben. Zurück ins otelotelHotel, Fußballbundesligaabstiegskampf im TV, Gute Nacht….
Am kommenden Morgen ging es dann per Zug in meine Wahlheimat Agra, nebenbei bemerkt war es mein 30. Jahrestag. Dies war für Daniel die erste Bahnfahrt auf dem indischen Subkontinent.

Nach einem ruhigen Tag im Hotel einer lustigen Party im Institut ( es hatten am selben Tag noch zwei andere Leute ihren Geburtstag) stand am nächsten Tag der Besuch im wohl bekanntesten Bauwerk des Landes auf dem Plan. Der Besuch des Taj Mahal ist wohl für jeden Indienreisenden ein Pflichtbesuch. Interessiert wurde das Areal besichtigt und ca. 20000 Fotos geschossen. Hier ein paar ausgewählte Exemplare:
Dann stand noch das Lal Kila ( auch unter dem Namen „Rotes Fort“ bekannt) auf dem Plan, eine alte Festungsanlage von der aus der Erbauer ( Shah Jahan)  des Taj Mahals eben dieses die letzten Jahre seines Lebens betrachten konnte, da ihn sein Sohn dort einsperrte. Das T.M. ist im Übrigen ein monumentales Grabmal für die Gemalin des rumreichen Shah Jahans.
Am Abend ging es dann per Bahn weiter nach Udaipur, die wohl schönste Stadt Nordindiens. Dies ist natürlich  eine ganz subjektive Sicht! Udaipur ist in erster Linie bekannt für den Kinostreifen „Octopussy“, eine James Bond Klamotte mit Roger Moore in der Heldenrolle. Dieser Film läuft in so ziemlich jedem Guesthouse am 20 Uhr, jeden Tag….
Hier ein paar Eindrücke des „ Venedig des Ostens“ :



Nach zwei Tagen überaus intensivem Touristenprogramm ging es dann per erster Klasse zurück nach Delhi. Auch dies war natürlich ein besonderes Erlebnis, da die Plätze für diese Kategorie rar und damit sehr begehrt sind, in einem Land mit ca. 1,1 Milliarden Einwohnern und gefühlten 20 Millionen Touristen aus aller Herren Ländern.
Zurück in Delhi kam Daniel auch in den Genuss, mit der örtlichen U-Bahn zu reisen. Natürlich ein Erlebnis bei den Menschenmassen, die täglich in der Metropole unterwegs sind. Nebenbei wurden noch zwei Wahrzeichen der Stadt, der Lotustempel und das India Gate besichtigt.
 Die Anhänger der Bahai- Religion haben dieses architektonische Meisterwerk errichten lassen, um einen Ort zu haben, an dem sie imaginären Personen  huldigen und opfern können.
Den letzten Abend ließen die beiden Helden im Hard Rock Cafe ausklingen. Und am nächsten Morgen verabschiedete sich der Daniel wieder in Richtung sibirisches Mitteleuropa während ich wieder in meinem Paradies gelandet bin…

Derbytime in Kolkata


Anfang war es in Kolkata ( formerly known as Calcutta) wieder soweit. Es stand das berühmteste Stadtderby Asiens auf dem Plan, Mohun Began vs. East Bengal F.C.. Eine fast 100 Jahre alte Rivalität zwischen den Anhängern, welche vier Mal im Jahr zur Schau getragen wird. Da ich mich mit einem Freund direkt am Stadion verabredet hatte, kam ich in den Genuss zu sehen, wie die Fans der jeweiligen Mannschaften mit LKW Ladungen aus allen Richtungen der Stadt angekarrt wurden.
Foto
 Es wurden Gesten der Nächstenliebe ausgetauscht und sich lautstark auf das Spiel eingestimmt. Trotz aller Rivalität zwischen den Anhängerschaften gab es keine Handgreiflichkeiten oder ähnliches, was man ja aus der europäischen  Fußballkultur ja nur zu gut kennt. Dann ging es mit Hilfe des indischen Nationalspielers Renedy Singh in den VIP Bereich des 140000 Zuschauer fassenden Stadions mit dem klangvollen Namen „Yuba Bharati Krirangan“. Nachdem ich den Sitz einnahm wurden mir alsbald Tee und Kekse angeboten. Vergeblich  versuchte ich dem Herrn verständlich zu machen, dass doch Bratwurst und Bier bedeutend angebrachter wären.
Foto aus einem anderen Spiel
Umgeben war ich im Übrigen von den größten Ganoven der Stadt, die von dem Sport so viel  Verständnis haben, wie der Deutsche vom Cricket. Die meisten verschwanden auch schon Mitte der ersten Halbzeit. Naja, Fußball ist eben nicht so interessant wie Schurkerei.
Foto Anhängerschaft
Dann sollte es endlich losgehen. Der Schiedsrichter eröffnete das Spiel und sofort gingen im ganzen Stadion Feuerwerkskörper  (oder waren es doch Granaten?) in die Luft. Die Fangruppe honorierten den großen Einsatz beider Mannschaften. Doch kurz nach der Halbzeitpause kippte die friedvolle Atmosphäre, da auf dem Rasen sich die Spieler entschieden hatten, dass Fußballspiel einzustellen und statt dessen lieber dem Rugby zu frönen. Der offensichtlich überforderte (oder gut bestochene Schiedsrichter) unterstützte die aufkommende Härte des Spiels mit äußerst dubiosen Entscheidungen. Als die ersten Flaschen gegen die Glasscheibe  flogen, war ich endlich auch irgendwie in dieses Spiel involviert. Der Tee – und Keksbursche war nicht mehr zu sehen und auch mir wurde es etwas mulmig zu Mute….
Als der vierte Offizielle die Nachspielzeit von 15 (!) Minuten anzeigte, beschlossen wir lieber den Hexenkessel zu verlassen und noch einen Tee in weiter Ferne zu schlürfen.
Im Nachhinein war es schon ein großer Spaß….
Ach ja, Endstand 1:1 ( beide Toren vielen in der ersten Hälfte) nach einem Spiel, was durchaus das Prädikat „Gurkenkick“ verdient hat….. Nur schlechter ist nur noch der Zustand des Stadions (Baujahr 1984)!

Sonntag, 30. Januar 2011

Eine Fahrt ins Grüne


An einem kalten verregneten Novembermorgen machten sich die Lehrer und Studenten aus dem beschaulichen Agra auf, um in der Metropole Delhi den Hauptsitz der Bildungseinrichtung zu besuchen und mit Kommunalpolitikern ( der Bildungsminister des Landes wollte mich persönlich treffen) Kaffee und Kuchen zu schlemmen.
Die Reisegruppe machte sich also im Morgengrau mit einem modernen Bus Baujahr 1932 auf den Weg. Der Ausflug hatte den Charme einer Klassenfahrt. Alle waren lustig und vergnügt ( einen Tag ohne Unterricht) und trällerten hübsche Lieder. Wir fühlten uns auch gut behütet, da uns ein Wachmann, bewaffnet mit einer museumsreifen Flinte, begleitete. Nach einer Stunde Fahrt auf der Super-Autobahn war jedoch der Spaß vorbei….
                                              ( Kravalltourist aus Mexico)

Wir gerieten in einen riesen Stau aus umgekippten  Autos und brennenden Motorrädern. Der wütende Mob patroullierte bis an die Zähne bewaffnet zwischen den Wracks. In der Nacht hatte es wohl Mord und Totschlag gegeben und dies wurde nun per Lynchjustiz gerecht. Da aber niemand mehr zu finden war, den die vermeintlichen Rechtsprecher über den Jordan schicken konnten, wurde kurzerhand im Stile der Dynamo Dresden  Hooligans vandaliert und gebrannt schatzt. Zum Opfer fielen ein paar Zollhäuschen entlang der Autobahn und natürlich das ein oder andere Fahrzeug. Unglücklicherweise befand sich neben unserem Bus ein großer Tanklaster, was dazu führte, dass der Leiter des Instituts uns mit hoch rotem Kopf aus dem Bus scheuchte. Wir hatten natürlich keine Bedenken, da wir uns ja in Begleitung des Wachmanns sicher fühlten. Aber wo war er nur…..




Erst, als wir wieder losfuhren ( nach zwei Stunden zwischen Feuer und Kleinkriminellen) tauchte unser Held wieder auf. Ein vertrauenserweckender junger Mann, dieser Khalid….
In Delhi angekommen, war nur das köstliche Buffet von großem Interesse. Das Programm war Nebensache und wir freuten uns schon auf die Rückreise, welche mit Blaulicht und Polizeieskorte von Statten gehen sollte.
Dies war ein schöner Tag in Indien…..

Mittwoch, 17. November 2010

Auf nach Pakistan....

Da die Reisegruppe der irrsinnigen Annahme war, ein Zug würde in Indien pünktlich den Bahnhof verlassen, setzten wir unser Leben während der Rikshafahrt aufs Spiel, um den Zug noch zu erreichen. Diesmal waren es 120 min…..
Die Freude war dann umso größer, als der Amritsar – Express am Bahnsteig  eintraf. Beim Anblick des Abteils war eben diese wieder passe’. Es gelang mir, den Umständen zu trotzen und einzuschlafen. Der Morgen begann mit einer zarten Stimme welche mit ca. 87 dB Tee und Kaffee Feil bot. Diese wurde noch von einem bezaubernden Aroma übertroffen, das durch den Wagon schwebte (an dieser Stelle beende ich die Ausführungen über das Reisen in indischen Zügen, da man sicherlich ganze Bücher mit den Erlebnissen füllen könnte).



Nach 16 Stunden Zugfahrt in Amritsar eingetroffen musste ich feststellen, dass auch hier ein sehr bedeutendes religiöses Fest der Sikkhs zelebriert wird und somit die Stadt aus allen Nähten platzte. Nach einer kleinen Rundreise durch die Hotellandschaft Stadt fand ich ein geräumiges mit allen sanitären Charakteristika ausgestattetes Zimmer. Es sollte sich natürlich später herausstellen, dass diese nur dekorative Elemente waren.
Dann ging es auf direktem Weg zum „Goldenen Tempel“, dem Wahrzeichen der Stadt und das religiöse Zentrum des Sikkhismus. Da führ weitere Erklärungen die Zeit und der Platz fehlt, an dieser Stelle ein paar Eindrücke:






Der Abend wurde dann auf der Dachterrasse des Hotels verbracht, um dem Feuerwerk zu frönen, welches die Inder zu Ehren des Dipavali Festes entfachten. Es wurde schnell deutlich das Pakistan nicht weit weg ist und man doch eine Routine im Abfeuern von Feuerwerkskörpern hat. Das Ausmaß ist des „Knall-Bumm“ kann sich durchaus mit der europäischen Silvesternacht messen, da die Inder für die „Munition“ ca. 600 Millionen Dollar ausgegeben haben. Was religiöse Feste doch für eine Wirkung auf die Menschheit haben kann……



Nach einer sehr kurzen Nacht und einem oder mehreren Hörstürzen wurden andere Bereiche der Stadt unter die Lupe genommen. Dabei wurde einer der lustigsten Tempel des Landes entdeckt. Dieser war wie ein Rundgang mit vielen kleinen und großen Hindernissen aufgebaut und man musste schon an seine Grenzen gehen, um Wassergräben, unzählige Kilometer, dunkle Tunnel und viele Inder zu überstehen.


Und folgte der wohl interessanteste Punkt der Reise, der Besuch der indisch-pakistanischen Grenze. Mit dem japanischen Großraum-Wagen, in welchem so ungefähr 25 Leute platz nahmen ging nach Westen.



Dort erwartete mich ein sehr bizarres Schauspiel. Auf beiden Seiten der Grenze hatte man große Tribünen errichtet, die bis auf den letzten Platz gefüllt waren. Die Beobachter der Zeremonie wurden mit patriotischer Musik und einem Animateur auf den militärischen Akt des Fahneneinholens eingestimmt. Und dann ging es los….


Zu erwähnen bleibt noch, dass auf der pakistanischen Seite deutlich mehr Stimmung war. Allah ist also auch ein Partylöwe…..

Am folgenden Tag verbrachte ich dann wieder unzählige Stunden im Zug……

Auf bald……

Dienstag, 2. November 2010

Besuch aus dem fernen Frankfurt

Mit der obligatorischen Verspätung erreichten die Beiden den Bahnhof in Agra und wurden mit allen Ehren empfangen. Von dort ging es dann direkt zum besten Haus am Platz. Auf der Fahrt zum Hotel wurde mir berichtet, dass die Bleibe der letzten Nacht ( „Lord Krishna“- Hotel/ Delhi) wohl nicht mehr zu überbieten sei. Ich war also etwas angespannt, ob der Tatsache, dass es hier in Agra Hotels mit lichtdurchlässigen Fenstern gibt und die ja offenbar nicht jeder Manns Sache sind….

Nachdem das Gepäck verstaut war, ging es erstmal zum Mittagessen hoch oben über den Dächern der Stadt mit feinstem Blick auf das Taj Mahal.


 Eine dreiviertel Stunde und drei King Fisher später begaben wir uns dann ins Getümmel. Was folgte war natürlich ein reines Touristenprogramm inklusive eines erfahrenen deutschsprachigen Guides, welcher das Gebäude fälschlicherweise als Brauerei darstellte.




Dem Kevin gelang es sogar, durch den Ausgang des Taj Mahals in das Monument einzutreten, da der Eingang, gut bewacht von Soldaten mit festem Schuhwerk,


völlig überfüllt war. ( Wartezeit ca. 38,45 min) Als auch das erledigt war, begaben sich die drei Touristen in das nicht weitentfernte „Joy“ Restaurant und ließen den Abend bei einer Apfelschorle und tiefsinnigen Gesprächen über Nietzsche und Co. ausklingen. Ob die beiden ihr Ziel Goa am nächsten Tag erreichten, ist mir bis zum heutigen Zeitpunkt unklar. Ich werde dies aber mal recherchieren…… ( vielleicht in Bangalore…)


Auf bald…….

Mittwoch, 13. Oktober 2010

Sportsfreunde bei den Commonwealth Games

Freitagabend, ein guter Zeitpunkt ins nahe gelegene Delhi aufzubrechen. Da sich der Kevin aus dem Süden des Landes angekündigt hatte, buchte also fix den 17.55 ab Agra "Punjab Mail" und warte freudig am Bahnsteig. Mit knapp zweistündiger Verspätung ging es dann auch wieder in die Hauptstadt des Landes. Die Wiedersehensfreude war natürlich riesig und wurde in der Kneipe um die Ecke bis in die tiefe Nacht gefeiert…..

Am nächsten Morgen begaben wir uns nach einem voluminösen Frühstück über den Dächern der Stadt auf den Weg zum offiziellen Verkaufsstand der Eintrittkarten. Unser Plan war, so viele Sportarten wie nur möglich zu besichtigen. Wir sind ja schließlich richtige Sportskanonen! Für meinen lieben Begleiter sollte die Vorfreude alsbald in schlimme Ernüchterung umschlagen, da sein Wusch einen Boxkampf zwischen Jamaika und Indien zu besichtigen, nicht mehr möglich war. Es gibt wohl noch mehr Boxfreude in diesem Land….

Nachdem wir glücklich über den Kauf von Eintrittskarten für Leichtathletikwettkämpfe und einem Hockeyspiel zwischen England, dem Mutterland des Hockeys, und Südafrika waren, begaben wir uns mit einem Tuborg in der Hand zum Stadion…



Dort angekommen bekamen wir es mit der Angst zu tun, da so ziemlich alles an diesem Ort verboten war. Was auch das folgende Bild belegt. Interessant ist die Reihenfolge….




Im Stadion hatten wir Glück zwischen der tobenden Masse überhaupt einen Platz zu bekommen und waren nun Teil  der Veranstaltung die „die Freundschaft und den Zusammenhalt zwischen den Mitgliedern des Empire stärken solle“. Gar nicht auszudenken, wo Indien im Medaillenspiegel der Olympischen Spiele stehen würde, hätte das Land gute Leichtathleten…



Als das Spektakel sich so langsam dem Ende näherte, beschlossen wir noch die neue Metro der Stadt zu testen und fuhren mal quer durch die Stadt. Der Wunsch nach einem gekühlten Getränk brachte uns dann wieder an die Oberfläche….




Am zweiten Tag der sportlichen Reise ging es dann zum Hockey. England vs. Südafrika – ein Klassiker des modernen Feldhockeys. Auf dem Weg dorthin wurde noch Halt an einem der unzähligen Stadttore der Metropole gemacht.



Am Hockeystadion mussten wir unglücklicherweise feststellen, dass auf Grund der folgenden Partie zwischen Indien und Pakistan, beste Freunde auch auf dem Hockeyfeld, die Sicherheitsmaßnamen höher waren, als im Weißen Haus. Eine halbstündige Diskussion mit dem „Security - Boss“ der Anlage ermöglichte uns dann doch noch den nicht mehr für möglich gehaltenen Einlass. Das Spiel war von größter Dynamik, Torchancen hüben wie drüben und begeistertem Publikum geprägt. Halbzeitstand 1:0 / Entstand ?????



Nach einem letzten King Fisher in einer Kneipe über der Stadt begaben wir uns beide zu unseren Abfahrts- bzw. Abflugsorten, welche wir auch ohne Zwischenfälle erreichten.

Ich bin wieder in Agra, der Kevin wieder Bangalore und der Post im Netz….


Auf bald…..

Freitag, 1. Oktober 2010

Schlafsack, Passport und der Kevin

An diesem Wochenende wollte ich dem Alltag des Studierens und der fürstlichen Unterkunft des Hostels entfliehen und machte mich mit ein paar anderen Leittragenden auf den Weg in die Hauptstadt des Landes. Unglücklicherweise hatte sich ein sehr netter Wegbegleiter tags zuvor bereit erklärt, für die Gruppe die Zugtickets zu organisieren. Das Resultat war „Disabled“-Wagon direkt hinter der Lok. Beim Start in Agra waren alle noch lustig und vergnügt, doch als bei dem ersten Halt handgezählte 45 Inder ( und es sollten noch ein paar dutzend folgen) das 10 m² Abteil stürmten, war die gute Laune pase‘ und die nächsten vier Stunden ( für ca. 200 km) wurden im „Hochgeschwindigkeitszug“ zu einem unvergessenen Erlebnis.



Nach der Ankunft in Delhi und einem reichhaltigen Mahl ging es zum  Epizentrum des Konsum, dem Connaught Place. Dort erstand ich einen der wunderschönsten Schlafsäcke, die ich je gesehen hatte. Nur leider trennten sich unsere Wege schon bald wieder….. Also erfreut sich die FinnAir Decke immer noch sehr großer Beliebtheit!
Ein weiteres Malheur stand mir auch noch bevor. Auf Grund der anstehenden Commonwealth Games (mehr dazu unter:www.cwgdelhi2010.org, http://www.tagesschau.de/ausland/commonwealthgames100.html ) ist es Ausländern nur mit einem gültigen Reisepass gestattet,in ein Hotel/ Hostel einzuchecken. Dieser lag gut verstaut in meiner Einzelzelle unter meinem Kopfkissen… Nach einer langen Odyssee durch die Stadt und unzähligen Versuchen, ein Bett für die Nacht zu bekommen,  erkannte ein netter Mann in einem Reisebüro meine ausweglose Situation und bot mir an, die Nacht im Haus seiner Familie zu verbringen. Gesagt, getan und schon waren wir auf dem Weg ans andere Ende der Stadt. Die Reise führte mich vorbei an den gigantischen Sportanlagen für die CWG, welche wohl erst im Jahre 2023 fertiggestellt seien dürften…
Nach einer angenehmen Nacht und dem besten Frühstück des letzten Monats ging es zum Flughafen, da sich dort hoher Besuch aus der Heimat angekündigt hatte. Nach einer Begrüßungstrunkging es von dort direkt in die lustigste Bar der Stadt, in der dann bei vielen Emotionen und reichlich Pathos das Wiedersehen zelebriert wurde….


Nur leider  trennten sich unsere Wege zu schnell und das Institut und das schon mir ans Herz gewachsene Hostel haben mich wieder!

Mal sehen, was in den nächsten Tagen so auf mich wartet…..