Da die Reisegruppe der irrsinnigen Annahme war, ein Zug würde in Indien pünktlich den Bahnhof verlassen, setzten wir unser Leben während der Rikshafahrt aufs Spiel, um den Zug noch zu erreichen. Diesmal waren es 120 min…..
Die Freude war dann umso größer, als der Amritsar – Express am Bahnsteig eintraf. Beim Anblick des Abteils war eben diese wieder passe’. Es gelang mir, den Umständen zu trotzen und einzuschlafen. Der Morgen begann mit einer zarten Stimme welche mit ca. 87 dB Tee und Kaffee Feil bot. Diese wurde noch von einem bezaubernden Aroma übertroffen, das durch den Wagon schwebte (an dieser Stelle beende ich die Ausführungen über das Reisen in indischen Zügen, da man sicherlich ganze Bücher mit den Erlebnissen füllen könnte).
Nach 16 Stunden Zugfahrt in Amritsar eingetroffen musste ich feststellen, dass auch hier ein sehr bedeutendes religiöses Fest der Sikkhs zelebriert wird und somit die Stadt aus allen Nähten platzte. Nach einer kleinen Rundreise durch die Hotellandschaft Stadt fand ich ein geräumiges mit allen sanitären Charakteristika ausgestattetes Zimmer. Es sollte sich natürlich später herausstellen, dass diese nur dekorative Elemente waren.
Dann ging es auf direktem Weg zum „Goldenen Tempel“, dem Wahrzeichen der Stadt und das religiöse Zentrum des Sikkhismus. Da führ weitere Erklärungen die Zeit und der Platz fehlt, an dieser Stelle ein paar Eindrücke:
Der Abend wurde dann auf der Dachterrasse des Hotels verbracht, um dem Feuerwerk zu frönen, welches die Inder zu Ehren des Dipavali Festes entfachten. Es wurde schnell deutlich das Pakistan nicht weit weg ist und man doch eine Routine im Abfeuern von Feuerwerkskörpern hat. Das Ausmaß ist des „Knall-Bumm“ kann sich durchaus mit der europäischen Silvesternacht messen, da die Inder für die „Munition“ ca. 600 Millionen Dollar ausgegeben haben. Was religiöse Feste doch für eine Wirkung auf die Menschheit haben kann……
Nach einer sehr kurzen Nacht und einem oder mehreren Hörstürzen wurden andere Bereiche der Stadt unter die Lupe genommen. Dabei wurde einer der lustigsten Tempel des Landes entdeckt. Dieser war wie ein Rundgang mit vielen kleinen und großen Hindernissen aufgebaut und man musste schon an seine Grenzen gehen, um Wassergräben, unzählige Kilometer, dunkle Tunnel und viele Inder zu überstehen.
Und folgte der wohl interessanteste Punkt der Reise, der Besuch der indisch-pakistanischen Grenze. Mit dem japanischen Großraum-Wagen, in welchem so ungefähr 25 Leute platz nahmen ging nach Westen.
Dort erwartete mich ein sehr bizarres Schauspiel. Auf beiden Seiten der Grenze hatte man große Tribünen errichtet, die bis auf den letzten Platz gefüllt waren. Die Beobachter der Zeremonie wurden mit patriotischer Musik und einem Animateur auf den militärischen Akt des Fahneneinholens eingestimmt. Und dann ging es los….
Zu erwähnen bleibt noch, dass auf der pakistanischen Seite deutlich mehr Stimmung war. Allah ist also auch ein Partylöwe…..
Am folgenden Tag verbrachte ich dann wieder unzählige Stunden im Zug……
Auf bald……