Auf Besuch in Fathepur Sikri:
Nach einer weiteren Woche voller Fleiß und Stromausfälle hatte ich mir für das Wochenende einen Ausflug ins nahe gelegene Fathepur Sikri vorgenommen. Ein Ort, der von in der Zeit von 1571 bis 1586 die Hauptstadt des damalige Moghul-Reiches darstellte. Unglücklicherweise stellte man nach 15 Jahren fest, dass die Wasserversorgung eher schlecht ist (man saß permanent auf dem Trockenen….) und der gesamte Hofstaat zog von Dannen.
Auf meinen Trip begleitete mich ein netter und verrückter Südkoreaner namens Yong Mun.
Da wir beide das Abenteuer lieben und keiner Gefahr aus dem Weg gehen fiel die Entscheidung des Transportmittels natürlich auf die staatliche Busgesellschaft. Nachdem ein Ticket für umgerechnet 75 Cent (Hin- und Rückfahrt natürlich..) erworben worden war, bestiegen wir die Metallkiste Baujahr 1634.
Die Reise führte uns auf historischen Strassen vorbei an Reisfeldern und kleinen Dörfern zum damaligen Machtzentrum des Großreiches. Dort angekommen versuchten viele nette Geschäftsleute um die Gunst unseres Geldbeutels zu buhlen. Diese wurden von meinem Begleiter so vehement ignoriert, dass sie alsbald von uns abließen und wir und auf den Weg zu den Tempelanlagen machen konnten. Als erstes stand die drittgrößte Moschee des Landes auf dem Plan, welche durch ein gigantisches Eingangsportal zu erreichen ist. Dort musste man sein Schuhwerk gegen einen kleinen Oboluss einem vertrauenswürdigen Mann übergeben.
Nachdem das religiöse Zentrum besichtigt worden war und wir uns gegen geschätzte einhundert fliegende Händler behaupten konnten ging es weiter zu den Tempeln und Gemächern des damaligen Herrschers Akhbar, welche auf der Weltkulturerbeliste der Unesco stehen.
Es wurden natürlich reichlich Fotos geschossen, um auch der Nachwelt dieses einzigartige Monument indischer Baukunst zeigen zu können.
Nach einem bezaubernden Mittagessen in ruhiger Lage und vollkommener Abgeschiedenheit („hey my friend, would you see my shop“ – dies hörte ich alle 25 Sekunden, während wir gerade aßen) eingenommen wurde, ging es mit dem museumsreifen Vehikel die 40 km zurück nach Agra, wo ich jetzt wieder die Nase in die Bücher stecke….
Auf bald…..